Lesetechniken

Im Laufe des Studiums wirst du mit Unmengen an wissenschaftlichen Texten konfrontiert werden, die es alle zu lesen (und zu verstehen) gilt. Wenn dir die Zeit fehlt, alles genau durchzulesen, solltest du dich mit den sieben Techniken des wissenschaftlichen Lesens beschäftigen, die dir dabei helfen können, einen Text innerhalb von sehr kurzer Zeit zu erfassen.

Traditionell Lesen

Das traditionelle Lesen zeichnet sich dadurch aus, dass du beim ersten Lesen eines Textes wichtige Informationen markierst. Danach liest du den Text noch einmal, um diese Informationen zu verinnerlichen. Die Schwierigkeit bei dieser Technik liegt darin, dass man nicht allzu viel markieren darf und sich auf die wichtigsten Fakten beschränken muss.

Schnelles Lesen

Die Schnelligkeit bei dieser Lesetechnik wird dadurch erreicht, dass die Augen in kurzer Zeit eine große Menge an Geschriebenem erfassen, wozu man allerdings ein spezielles Training braucht. Besonders wichtig bei dieser Lesetechnik ist es, dass man nicht leise Mitliest oder –spricht, weil dies die Lesegeschwindigkeit verlangsamt.

Viele Volkshochschulen bieten professionelle Kruse zum Einüben dieser Technik an.

Effizient Lesen

Gerade um kürzere Texte zu erfassen, eignet sich diese Technik, die nach der Formel „SQR3“ (S= Survey, Q= Question, 3xR= Read, Recite, Review) funktioniert: Zuerst wird der Text gelesen, dann stellt der Leser Fragen zum Text und beantwortet diese, woraufhin er noch einmal gelesen wird. Schließlich werden die wichtigsten Aspekte Abschnitt für Abschnitt auswendig gelernt und abschließend noch einmal gedanklich wiederholt.

Sokratische Lesen

Der Leser schlüpft bei dieser Lesetechnik in die Rolle des Philosophen und stellt Fragen an den Text. Besonders die sechs W-Fragen (Wer? Was? Wie? Warum? Wann? Wo?) werden gestellt und durch die Beantwortung dieser Fragen werden die wichtigsten inhaltlichen Aspekte des Textes herausgearbeitet.

Rhetorische Lesen

Bei dieser Lesetechnik konzentriert der Leser sich auf die Struktur des Textes und untersucht gezielt die Punkte Person, Sache und Gliederung, auch wenn natürlich nicht immer in allen Texten zu allen Punkten Auskunft gegeben wird. Diese Einteilung des Textes hilft dem Leser dabei, sich im Text besser orientieren zu können und schneller gesuchte Informationen zu finden.

Kreativ Lesen

Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine etwas andere Technik des Lesens: Nach dem Lesen der Überschrift macht der Leser sich ein paar Notizen darüber, was ihn erwarten könnte, ohne sich weiter mit dem Text befasst zu haben. Nach dem eigentlichen Lesen des Textes werden die wichtigsten Thesen des Verfassers in einer Mind-Map thematisch dargestellt und abschließend wird ein kleiner Text oder ein Gedicht über den gelesenen Text geschrieben.

Korrekturlesen

Diese Technik richtet sich an selbst verfasste Texte. Ihr Ziel ist es, Logik- und Rechtschreibfehler zu finden, durch genaueres Lesen oder das ungewöhnliche „Von-Rechts-nach-Links-Lesen“.