11. Januar 2023
3 min

Studium: Psychologie

Psychologie ist ein sehr beliebter Studiengang, der hohe Anforderungen an die Studierenden stellt. Alles Wichtige erfährst du hier.

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Psychologie als akademische Disziplin beschäftigt sich damit, wie Menschen sich verhalten und wie sie ihre Umwelt und Mitmenschen wahrnehmen. Um Verhalten und Erleben zu erklären, greift die Psychologie auf unterschiedliche Theorien und Methoden zurück, die zum Teil sehr komplex sind. Wenn du ein Psychologiestudium erfolgreich bewältigen willst, solltest du daher vor anspruchsvollen theoretischen Gebilden nicht zurückschrecken. Welche Inhalte dir genau während des Studiums vermittelt werden und wie später deine berufliche Laufbahn aussehen kann, erfährst du in diesem Artikel.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?

Das Studium der Psychologie kannst du sowohl an einer Universität als auch einer Fachhochschule aufnehmen, wofür du das Abitur beziehungsweise die fachgebundene Hochschulreife benötigst. Die Studiengänge sind in den meisten Fällen örtlich zulassungsbeschränkt, sodass die Zahl der Studienanfänger durch einen Numerus Clausus (NC) eingegrenzt wird. Die Höhe des NCs ändert sich jedes Jahr, ist jedoch im Allgemeinen anspruchsvoll, da das Fach sehr beliebt ist. Eventuell musst du auch in einem persönliches Auswahlgespräch überzeugen.

Neben einem guten bis sehr guten Schulabschluss solltest du für das Studium der Psychologie über ein ausgeprägtes analytisches und logisches Denkvermögen verfügen. Eine gewisse mathematische Begabung wird dir ebenfalls helfen, da du dich in der Methodenlehre mit Statistik auseinandersetzen und mathematische Formeln anwenden musst. Nicht nur für dein Studium, sondern auch für deinen späteren Beruf benötigst du gute soziale Kompetenzen und Belastbarkeit, da du häufig mit Menschen zu tun haben wirst, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden.

Welche Inhalte erwarten dich im Studium?

Die Studiengänge sind je nach Hochschule unterschiedlich aufgebaut, da es keine allgemein verbindlichen Vorschriften hierzu gibt. Gemeinsam haben sie jedoch, dass es sich jeweils um einen Bachelorstudiengang handelt, an den du einen Masterabschluss anschließen kannst. Das Studium wird in Voll- und Teilzeit sowie vereinzelt auch berufsbegleitend angeboten. Viele Hochschulen orientieren sich bei der inhaltlichen Planung des Studiengangs an der Rahmenprüfungsordnung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, sodass zumindest im Grundstudium eine gewisse Einheitlichkeit herrscht. Verschiedene Hochschulen setzen auch unterschiedliche thematische Schwerpunkte im Hinblick auf die Forschung, die sich aus der Geschichte und Tradition der Einrichtungen ableiten. Du solltest dich im Vorfeld genau mit den Modulhandbüchern vertraut machen, um den Bachelorstudiengang zu finden, der am besten zu deinen Interessen passt.

Bei den Inhalten wird zwischen Grundlagen- und Anwendungsfächern unterschieden. In den Grundlagenfächern geht es darum, methodisches und theoretisches Wissen zu erlangen. Unter anderem werden folgende Inhalte gelehrt:

  • Allgemeine Psychologie
  • Methodenlehre
  • Grundlagen intra- und interpersoneller Prozesse (Sozial-, Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie)
  • Biopsychologie
  • Differentielle Psychologie

Durch Lehrveranstaltungen in den Anwendungsfächern wirst du in die Lage versetzt, Antworten und Lösungsansätze auf Fragestellungen aus verschiedenen Bereichen zu finden, indem du dein theoretisches Wissen anwendest. Dafür wirst du Seminare und Vorlesungen zu folgenden Themen besuchen:

  • Klinische Psychologie und Psychotherapie
  • Pädagogische Psychologie
  • Psychologische Diagnostik
  • Evaluation und Forschungsmethoden
  • Neuropsychologie
  • Medien-, Rechts- und Wirtschaftspsychologie

Welche beruflichen Möglichkeiten eröffnen sich dir?

Durch einen Abschluss in Psychologie erwirbst du stark gefragte Kenntnisse, die dir den Einstieg in ganz unterschiedliche Berufsfelder ermöglichen. Du kannst beispielsweise im klinischen Bereich, also in einem Krankenhaus, einer Rehaklinik oder mit einer Zusatzausbildung auch in einer Praxis für Psychotherapie arbeiten. Andere Optionen bieten dir Jugendämter, Suchtberatungen und Bildungseinrichtungen. Unternehmen suchen für Marktforschung, Gesundheitsförderung und Personalmanagement ebenfalls Absolventen eines Psychologiestudiums. Selbstverständlich kannst du auch an einer Hochschule in der Forschung oder Lehre tätig werden. Es ist auch denkbar, dass du dich als Coach selbstständig machst.

Was tun, wenn dein Abitur zu schlecht ist?

Reichen deine Noten nicht, um die Zulassungsbeschränkung zu überwinden, dann hast du verschiedene Alternativen. Du kannst dich als Studierende*r für ein anderes Hauptfach einschreiben und Psychologie im Nebenfach studieren. Auch der Gang ins Ausland ist denkbar: In Österreich musst du beispielsweise „nur“ einen Eignungstest bestehen, um zugelassen zu werden.