Günstig leben

Dass den meisten Studenten nur sehr wenig Geld zur Verfügung steht, ist eine Tatsache und nicht so einfach zu ändern. Aber es gibt im Alltag eine ganze Reihe von Vergünstigungen für Studenten, mit denen man bares Geld sparen kann – wenn man sie kennt. Einige mehr oder weniger bekannte Tipps und Tricks haben wir hier für euch zusammengetragen:

Wohnen

In allen Städten mit Hochschulen gibt es Studentenwohnheime, in denen die Studenten für die Dauer ihres Studiums für kleines Geld leben können. Sie werden meistens vom Studentenwerk oder gemeinnützigen Vereinen getragen, teilweise auch von der Kirche oder von studentischen Zusammenschlüssen.

Die Mietpreise sind sehr unterschiedlich und müssen nicht unbedingt niedrig sein, so dass man sich schon im Vorfeld genauestens informieren sollte. Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man eventuell auf sehr engem Raum mit anderen zusammen wohnt und dass das Studentenleben durch Partys etc. recht unruhig sein kann. Daher sollte man Prioritäten setzen und sich genau überlegen, ob man auf einer Etage mit vielen Zimmern und einer Gemeinschaftsküche, in einer WG oder doch lieber in einem eigenen Apartment leben möchte.

Essen und Trinken

Speziell für Studenten gibt es in jeder Universitätsstadt eine oder mehrere Mensen, in denen sie kostengünstig essen können. Bis vor einiger Zeit hatte das Mensaessen keinen besonders guten Ruf. Aber mittlerweile bemühen sich die Mensen um ihre Kunden und setzen auch schon mal ungewöhnliche Gerichte auf die Karte; außerdem hat sich die Qualität des Essens sehr verbessert.

In der Regel bekommen die Studenten gegen Vorlage ihres Studentenausweises eine Mensacard, die sie immer wieder mit Geld aufladen und so ihr Essen bezahlen können. Auch Nicht-Studenten können hier essen, müssen allerdings etwas mehr zahlen.

Rundfunkbeitrag, ehemals GEZ

Seit Anfang 2013 gibt es keine "GEZ" mehr. Nun zahlen alle Haushalte, unabhängig ob es einen Fernseher oder Radio gibt oder nicht, den sogenannten „Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio“. Der monatliche Betrag beträgt nun 17,98 €. Egal ob WG oder alleine wohnend. Für Menschen mit Beeinträchtigungen und Empfänger staatlicher Sozialleistungen gibt es Sonderregelungen.

Es gibt immer noch die Möglichkeit auf eine Befreiung oder Ermäßigung. Eine Liste mit Voraussetzungen und Formularen zur Befreiung findet ihr hier.

Krankenversicherung

Auch Studenten müssen krankenversichert sein; die meisten sind bis zu ihrem 25. Lebensjahr (plus Wehr- oder Ersatzdienst) über ihre Eltern abgesichert und haben keine Kosten zu zahlen. Danach muss man sich selber versichern, aber die meisten Krankenkassen bieten einen günstigen Tarif speziell für Studierende an, bei dem ihr seit Anfang 2013 nur noch 12,24 € zahlen müsst – normal Versicherte zahlen wesentlich mehr. Dieses Privileg kann man allerdings nur bis zu seinem 30. Lebensjahr bzw. bis zum 14. Fachsemester in Anspruch nehmen.

Mobilität

Bei der Immatrikulation oder der Rückmeldung zum neuen Semester müssen Studenten einen Betrag zahlen, in dem das Semesterticket meistens bereits enthalten ist. Damit sind sie deutlich günstiger im Nahverkehr des jeweiligen Verkehrsverbundes unterwegs als andere.

Das bedeutet allerdings, dass die Studierendenvertretung einen Vertrag mit den Verkehrsbetrieben geschlossen haben muss, was nicht in allen Städten der Fall ist. Für diejenigen, die viel mit dem Zug fahren, lohnt sich der Kauf einer Bahncard50, die es für Studenten unter 27 Jahren zum halben Preis gibt.

Kommunikation

Wenn man für das Studium umgezogen ist, vielleicht sogar sehr weit weg von zu Hause, möchte man natürlich erreichbar sein, sei es für Freunde oder die Familie, und auch ein Internetanschluss ist beinahe unverzichtbar.

Viele Anbieter haben spezielle Tarife für Studenten, so dass sich ein sorgfältiger Vergleich lohnt. Man sollte aber immer darauf achten, auch das Kleingedruckte zu lesen, denn vor allem in der Kommunikationsbranche gibt es nichts umsonst.

telekom-Kunden haben sogar die Möglichkeit, den Sozialtarif zu bekommen, bei dem 7 Euro der Telefongebühren erlassen werden. Dieser Tarif kann von allen beantragt werden, die eine GEZ-Befreiung vorweisen können, BAföG bekommen oder zu einem gewissen Grad behindert sind.

Lesen

Für Studierende gibt es eine ganze Reihe an Zeitungen und Zeitschriften im Rahmen eines Studentenabos zu vergünstigten Konditionen. Es lohnt sich, einfach mal anzufragen, ob es ein Studentenabonnement gibt oder ob man sich eine Zeitung über einen bestimmten Zeitraum zur Probe kostenlos zuschicken lassen kann. Wichtig ist nur, dass man in diesem Fall rechtzeitig das Abonnement kündigt, falls man die Zeitung nicht kostenpflichtig beziehen möchte.

Kultur und Freizeit

Beinahe alle Einrichtungen wie Museen, Theater, Schwimmbäder, Zoos usw. bieten ermäßigte Eintrittskarten für Studenten und Auszubildende an. Dafür muss man normalerweise lediglich seinen Studentenausweis vorzeigen. Das funktioniert teilweise auch im Ausland, sofern man einen internationalen Studentenausweis hat. Diesen kann man an vielen offiziellen Stellen in Deutschland wie zum Beispiel bei Studentenwerken beantragen.

Weiterbildung

Wer als Student einen Kurs an der Volkshochschule belegen möchte, bekommt auch hier oft eine Ermäßigung. Bei Interesse sollte man einfach mal bei der örtlichen VHS nachfragen.

Sport

An vielen Hochschulen werden verschiedene Sportkurse im Rahmen des sogenannten Hochschulsports angeboten. Um daran teilnehmen zu können, muss man eingeschrieben sein. Die Gebühren sind vergleichsweise gering, und gerade deshalb gibt es immer sehr viele Teilnehmer, so dass man sich recht frühzeitig um eine Anmeldung kümmern sollte.

Geld

Um das bisschen Geld, das man als Student zur Verfügung hat, vernünftig verwalten zu können, bieten viele Geldinstitute Girokonten zu extrem günstigen Konditionen an. Auch hier sollte man die unterschiedlichen Angebote vergleichen, um den besten Anbieter zu bestimmen. Und wie bei jedem Vertragsabschluss gilt auch hier: Unbedingt vorher das Kleingedruckte lesen!

Verhütung

Wer gesetzlich versichert ist, kann bis zu seinem 20. Lebensjahr Verhütungsmittel, die vom Arzt verschrieben werden, kostenlos bekommen. Danach hat man in manchen Städten die Möglichkeit, die Pille auch weiterhin kostenlos zu bekommen, wenn man ein sehr geringes Einkommen nachweisen kann. In welchen Städten das möglich ist, welche Stellen zuständig sind und was für Unterlagen eingereicht werden müssen, ist sehr unterschiedlich geregelt. Deshalb sollte man am besten selber recherchieren und die entsprechenden Ansprechpartner ausfindig machen.