17. Oktober 2022
3 min

Design-Studium Mappe/Bewerbung: Was gehört hinein und worauf ist zu achten?

Bei der Bewerbung um einen Studienplatz der Fachrichtung Design und in vielen anderen kreativen Fächern muss eine Mappe eingereicht werden. Was sollte die Mappe enthalten und worauf sollten Bewerberinnen und Bewerber dabei lieber verzichten?

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Die Mappe spielt bei der Bewerbung um Studienplätze in kreativen Fächern wie Design eine entscheidende Rolle. Viele Bewerberinnen und Bewerber sind jedoch unsicher, wie sie ihre Bewerbungsmappe zusammenstellen sollen. Im Folgenden bringen wir dazu etwas Licht ins Dunkel und haben die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Bewerbungsmappe fürs Design-Studium zusammengestellt.

Welche Rolle spielt beim Design-Studium die Mappe/Bewerbung?

In künstlerischen und kreativen Fächern wie beispielsweise Design legen die entsprechenden Hochschulen großen Wert darauf, sich vorab einen Eindruck von der künstlerischen Eignung der Studienbewerberinnen und -bewerber verschaffen zu können. Zu diesem Zweck musst du bei der Bewerbung um einen Design-Studienplatz in der Regel neben den sonstigen Bewerbungsunterlagen auch eine Mappe mit Arbeiten einreichen, die erste Rückschlüsse auf deine zeichnerischen Fähigkeiten und deine Kreativität erlauben. Häufig wird auf dieser Basis eine Vorauswahl derjenigen getroffen, die dann im weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens zu einer Eignungsprüfung an die Hochschule eingeladen werden. Da der Begriff „Mappe“ vor allem mit Zeichnungen, Malerei oder Fotos assoziiert ist, wird heute stattdessen auch oft von einem Bewerbungsportfolio gesprochen, das dann auch eine größere mediale Vielfalt aufweisen darf.

Mit welchem Aufwand muss ich beim Zusammenstellen meiner Mappe rechnen?

In der Regel gehen die Hochschulen davon aus, dass an einem Design-Studium Interessierte sich bereits seit längerer Zeit künstlerisch und kreativ betätigen, beispielsweise durch ein künstlerisches Abendstudium, die Mitgliedschaft in einem Zeichenzirkel und vor allem durch intensive eigenständige künstlerische Arbeit. Daher sollte für ein Design-Studium die Mappe/Bewerbung eine Auswahl von Arbeiten aus den letzten Monaten vor der Bewerbung umfassen. Ein kurzfristiges Zusammenstellen der Mappe, bei dem dann hektisch entsprechender Input „produziert“ wird, ist dagegen nicht zu empfehlen. Grundsätzlich sollten lieber ausgewählte Arbeiten von hoher Qualität anstelle von zahlreichen, aber qualitativ eher schwachen Arbeiten eingereicht werden.

Was ist, wenn mehrere Bewerbungen parallel erfolgen?

Einige am Studiengang Design Interessierte bewerben sich an mehreren Hochschulen gleichzeitig in der Annahme, dadurch ihre Chancen zu erhöhen. Tatsächlich ist dies jedoch nur selten der Fall. Denn dann müssen die für das Bewerbungsportfolio zur Verfügung stehenden Arbeiten aufgeteilt werden, statt eine möglichst hochkarätige Auswahl zusammenstellen zu können. Dabei besteht das Risiko, dass schlechtere Arbeiten den Gesamteindruck der Mappe mindern. Daher ist es besser, sich auf eine oder allenfalls zwei Hochschulen zu beschränken, diese aber vorab möglichst umso genauer kennenzulernen. Viele Hochschulen mit einem Studiengang Design bieten Tage der offenen Tür, Jahrgangsausstellungen oder ähnliche Formate an, bei denen Interessierte einen Einblick in die Anforderungen und Inhalte des Design-Studiums gewinnen und diesen dann auch beim Zusammenstellen des Portfolios für die Bewerbung berücksichtigen können.

Woran ist ein gutes Bewerbungsportfolio zu erkennen?

Das Portfolio sollte zunächst einmal erkennen lassen, dass du dich mit dem angestrebten Studienfach bereits auseinandergesetzt hast und insofern relevante Arbeiten enthalten. Bei einer Studienbewerbung für Kommunikationsdesign werden die Inhalte des Portfolios naturgemäß etwas anders ausfallen als bei einer Bewerbung für ein Produktdesign- oder Modedesign-Studium. Vor allem sollten die eingereichten Arbeiten Kreativität erkennen lassen und überzeugend wirken. Vordergründige Effekthascherei ist dagegen nicht gefragt, wenn man die erste Auswahlrunde überstehen und zur Eignungsprüfung eingeladen werden möchte.

Lohnt sich der Besuch von Mappenkursen – und was bietet eine Mappenberatung?

Auch wenn in entsprechenden Angeboten offensiv dafür geworben wird, eine externe Mappenberatung bringt in vielen Fällen außer zusätzlichen Kosten recht wenig. Das gilt vor allem dann, wenn die Anbieterinnen und Anbieter dieser Beratungsleistungen ihr eigenes Studium bereits vor längerer Zeit oder an einer anderen Hochschule abgeschlossen haben und mit den aktuellen Anforderungen der Hochschule, an der ein Design-Studium angestrebt wird, nicht wirklich vertraut sind. Zudem besteht die Gefahr, sich dann zu sehr an einem vermeintlichen Idealprofil auszurichten, statt individuelle Stärken und Kreativität zu beweisen. Sollte die Bewerbung dennoch in der ersten Runde Erfolg haben, droht dann spätestens bei der Eignungsprüfung ein Misserfolg, wenn zu wenig eigene künstlerisch-kreative Substanz erkennbar ist.